28.07.2020

Forever young



Unsere Welt verändert sich gerade rapide. Die Gesundheitsperspektive gehört dazu. Wir werden täglich und gefühlt permanent mit Todesraten, Erkrankungs-Statistiken, Fieberdiagrammen und Gesundheitsprofilen einzelner Staaten regelrecht bombardiert. Zum Frühstück die Covid-19 Statistik. Routine geworden. Wer sich, umzingelt von all diesen bis vor einigen Monaten völlig unerwarteten Einflüssen, nicht Gedanken macht, ist vielleicht „cool“ oder „depressiv“, Aufmerksamkeit ist aber angebracht, denn es könnte sein, dass Covid-19 einen unerwartet positiven Effekt auf uns Alle haben wird.

Die Herleitung des Gedankens ist aus dem Wandel unserer Gesundheitssysteme begründet. Mittlerweile sind bereits über 20 Unternehmen lt. eigenen Angaben dabei oder kurz davor einen Impfstoff gegen Covid-19 zu erforschen. Regierungen überbieten sich mit Unterstützungs-Millionen bei diesen Vorhaben. Vormals als „gierig“ titulierte Pharmakonzerne werden ins Weiße Haus eingeladen um ebendort Gemeinsamkeit und Hilfe zu signalisieren. Zulassungsbehörden lassen mehr als Fünf gerade sein, wenn es darum geht schnell die Phase I, II, III – Ergebnisse zu untersuchen und einer möglichen Zulassung zuzustimmen. Staaten drängen sich wie beim Ausverkauf um die Lieferquoten von Medikamenten mit glaubwürdigem oder auch unglaubwürdigem Wirkungscharakter, Hauptsach‘ g’sund (Klaus wird es mir sicher verzeihen ;-)). Gesundheit ist als Lebensmodell ganz top auf die Liste der Wichtigkeit gesetzt worden. Und das wird so schnell nicht vorbeigehen. Es wird uns bleiben und das wird unser Leben verändern. Wir werden ziemlich sicher nicht früher sterben, sondern älter werden dürfen.

Es ist davon auszugehen, dass sich inzwischen die gesamte Wirkstoffforschung verändert hat. Dass Prozesse in Gang gesetzt wurden, die eine direkte und sogar individualisierte Infektionsbehandlung erlauben. Gleichzeitig wurden die analytischen Grundfunktionen durch den Belastungstest Covid-19 einer Effizienzreform unterzogen, die auch für andere Bereiche frühere und genauere Analysen erlauben wird. Pharmaunternehmen werfen sogar zum Teil ihre Eitelkeiten weg und beginnen gemeinsam mit anderen Unternehmen ihre Forschungsergebnisse zu vervollständigen. Die Impfung gegen Covid-19 wird nicht das Ende, sie wird der Beginn einer Gesundheitsoffensive stärkeren Ausmaßes sein. Und das ist beileibe nicht alles. So nebenbei werden Gene entdeckt, die die Begrenzung der Anzahl an Zellteilungen beeinflussen. Wir werden dadurch offensichtlich in einigen Jahren (wenn wir wollen oder dürfen) nicht mehr so schnell altern. Quervergleiche bestehender Medikationen werden untersucht und so nebenbei findet man in einer normalen Grippeimpfung sogar Anzeichen, Alzheimer behandeln zu können (wo waren diese Quervergleiche vorher?). Genauso wird unser Verhalten im Leben gerade gesünder. Was für uns Wertpapier-Afficionados das Thema Nachhaltigkeit, oder im EU-Deutsch „ESG“, bedeutet, ist für zunehmend mehr und mehr Menschen die gesunde oder zumindest bewusste Ernährung geworden. Klar, dass dieser Trend auch Gedanken entspricht, die von einer möglichen unmittelbaren Krankheitsbedrohung geprägt sind. Nach dem Motto, wenn ich morgen an Covid-19 krank sein könnte, soll heute wenigstens das Schnitzel schmecken. Samt Preiselbeeren (auch wenn es bisher ohne auch ging). Wir horchen in uns hinein, suchen die ersten Anzeichen einer Viruserkrankung und werden dabei gleichzeitig gesundheitlich erwachsen. Dieser Jungbrunnen ist insofern fühlbar, als ein solches Verhalten zumeist älteren Menschen zu eigen ist, und nun fühlen auch die jüngeren Semester tiefer in sich hinein.

An den Kapitalmärkten merkt man natürlich ebenso die Wendung. Die Finanzierung von medizinischen Forschungsprojekten wird einfacher. Die Analysen drehen sich stärker in Richtung der Gesundheitsthemen. Erfolge, die noch vor einigen Monaten intraday verpufft sind, sorgen für positive Trendwechsel im Kursverlauf. M&A wird von Virologen und Pharmakologen gesteuert. Medizinisches Research wird zur Aktienbranche hochgeadelt. Medizinische Erfolge werden thematisch vergemeinschaftet. „Wir alle werden wieder gesund“ wird zum Motto.

In Konkurrenz zu all diesen Entwicklungen steht naturgemäß die Aussicht auf die kommenden Konjunktur-Entwicklungen. Die Rezession ist fix, und ob es eine rasche Erholung geben wird, wird man erst sehen, wenn Investitionen und auch der Konsum wieder anspringen werden. Alles begleitet vom Schatten der Inflation, die sich in einem solchen Szenario nicht mehr ganz aus der Rechnung streichen lassen wird. G’sund  und forever young im ewigen Home Office. Wer sagt, dass wo Licht ist auch kein Schatten ist?



28.07.2020

Forever young



Unsere Welt verändert sich gerade rapide. Die Gesundheitsperspektive gehört dazu. Wir werden täglich und gefühlt permanent mit Todesraten, Erkrankungs-Statistiken, Fieberdiagrammen und Gesundheitsprofilen einzelner Staaten regelrecht bombardiert. Zum Frühstück die Covid-19 Statistik. Routine geworden. Wer sich, umzingelt von all diesen bis vor einigen Monaten völlig unerwarteten Einflüssen, nicht Gedanken macht, ist vielleicht „cool“ oder „depressiv“, Aufmerksamkeit ist aber angebracht, denn es könnte sein, dass Covid-19 einen unerwartet positiven Effekt auf uns Alle haben wird.

Die Herleitung des Gedankens ist aus dem Wandel unserer Gesundheitssysteme begründet. Mittlerweile sind bereits über 20 Unternehmen lt. eigenen Angaben dabei oder kurz davor einen Impfstoff gegen Covid-19 zu erforschen. Regierungen überbieten sich mit Unterstützungs-Millionen bei diesen Vorhaben. Vormals als „gierig“ titulierte Pharmakonzerne werden ins Weiße Haus eingeladen um ebendort Gemeinsamkeit und Hilfe zu signalisieren. Zulassungsbehörden lassen mehr als Fünf gerade sein, wenn es darum geht schnell die Phase I, II, III – Ergebnisse zu untersuchen und einer möglichen Zulassung zuzustimmen. Staaten drängen sich wie beim Ausverkauf um die Lieferquoten von Medikamenten mit glaubwürdigem oder auch unglaubwürdigem Wirkungscharakter, Hauptsach‘ g’sund (Klaus wird es mir sicher verzeihen ;-)). Gesundheit ist als Lebensmodell ganz top auf die Liste der Wichtigkeit gesetzt worden. Und das wird so schnell nicht vorbeigehen. Es wird uns bleiben und das wird unser Leben verändern. Wir werden ziemlich sicher nicht früher sterben, sondern älter werden dürfen.

Es ist davon auszugehen, dass sich inzwischen die gesamte Wirkstoffforschung verändert hat. Dass Prozesse in Gang gesetzt wurden, die eine direkte und sogar individualisierte Infektionsbehandlung erlauben. Gleichzeitig wurden die analytischen Grundfunktionen durch den Belastungstest Covid-19 einer Effizienzreform unterzogen, die auch für andere Bereiche frühere und genauere Analysen erlauben wird. Pharmaunternehmen werfen sogar zum Teil ihre Eitelkeiten weg und beginnen gemeinsam mit anderen Unternehmen ihre Forschungsergebnisse zu vervollständigen. Die Impfung gegen Covid-19 wird nicht das Ende, sie wird der Beginn einer Gesundheitsoffensive stärkeren Ausmaßes sein. Und das ist beileibe nicht alles. So nebenbei werden Gene entdeckt, die die Begrenzung der Anzahl an Zellteilungen beeinflussen. Wir werden dadurch offensichtlich in einigen Jahren (wenn wir wollen oder dürfen) nicht mehr so schnell altern. Quervergleiche bestehender Medikationen werden untersucht und so nebenbei findet man in einer normalen Grippeimpfung sogar Anzeichen, Alzheimer behandeln zu können (wo waren diese Quervergleiche vorher?). Genauso wird unser Verhalten im Leben gerade gesünder. Was für uns Wertpapier-Afficionados das Thema Nachhaltigkeit, oder im EU-Deutsch „ESG“, bedeutet, ist für zunehmend mehr und mehr Menschen die gesunde oder zumindest bewusste Ernährung geworden. Klar, dass dieser Trend auch Gedanken entspricht, die von einer möglichen unmittelbaren Krankheitsbedrohung geprägt sind. Nach dem Motto, wenn ich morgen an Covid-19 krank sein könnte, soll heute wenigstens das Schnitzel schmecken. Samt Preiselbeeren (auch wenn es bisher ohne auch ging). Wir horchen in uns hinein, suchen die ersten Anzeichen einer Viruserkrankung und werden dabei gleichzeitig gesundheitlich erwachsen. Dieser Jungbrunnen ist insofern fühlbar, als ein solches Verhalten zumeist älteren Menschen zu eigen ist, und nun fühlen auch die jüngeren Semester tiefer in sich hinein.

An den Kapitalmärkten merkt man natürlich ebenso die Wendung. Die Finanzierung von medizinischen Forschungsprojekten wird einfacher. Die Analysen drehen sich stärker in Richtung der Gesundheitsthemen. Erfolge, die noch vor einigen Monaten intraday verpufft sind, sorgen für positive Trendwechsel im Kursverlauf. M&A wird von Virologen und Pharmakologen gesteuert. Medizinisches Research wird zur Aktienbranche hochgeadelt. Medizinische Erfolge werden thematisch vergemeinschaftet. „Wir alle werden wieder gesund“ wird zum Motto.

In Konkurrenz zu all diesen Entwicklungen steht naturgemäß die Aussicht auf die kommenden Konjunktur-Entwicklungen. Die Rezession ist fix, und ob es eine rasche Erholung geben wird, wird man erst sehen, wenn Investitionen und auch der Konsum wieder anspringen werden. Alles begleitet vom Schatten der Inflation, die sich in einem solchen Szenario nicht mehr ganz aus der Rechnung streichen lassen wird. G’sund  und forever young im ewigen Home Office. Wer sagt, dass wo Licht ist auch kein Schatten ist?