05.05.2020

Corona wird zum Chauvi



Die Kapitalmärkte tendieren derzeit sehr stark in Richtung der Chancenbetrachtung und weniger auf die Seite der Vermeidung von Risiken. Möchte man meinen. Diese Argumentation entsteht wenn man sich die steigenden Aktienmärkte ansieht und dies mit den Erwartungen demnächst drastisch sinkender Wirtschaftsleistungen verbindet. Man fragt sich, ob da etwas falsch läuft, oder ob man das Gesamtbild nicht erkennt. Oder liegt vielleicht doch eine kausale Grundlage unter all dem Optimismus?

Die derzeit stärksten und somit das gesamte Sentiment tragenden Parameter sind: Covid-19 Entwicklungen, staatliche Eingriffe, Ölpreisentwicklung und die Erwartung einer Medikation oder eines Impfstoffes. Und diese Parameter, einzeln betrachtet, sind inzwischen berechenbarer geworden. Anstrengend und mit dem einen oder anderen tiefen Schluck Toleranz verbunden, aber berechenbarer. Die Summe all Dieser ergibt die Melange, die derzeit die Absicherungen wieder lösen lässt, oder das Cash wieder ins Investment trägt. Alternativen zu den Aktienmärkten bieten sich auch kaum an, denn die plötzlich gesunkene Liquidität einiger Bondmärkte und Bondsektoren ist noch in ziemlich schmerzhafter Erinnerung, sofern nicht nach wie vor ein Thema. Bleiben aktuell eben nur die Aktienmärkte als Seelentröster übrig. Nun gut, wo stehen wir also jetzt?

Die Verläufe der Erkrankungsraten und die damit verbundenen Lockerungen des täglichen Lebens sind erkannt. Die staatliche Hilfe wird nahezu überall nach wie vor betont und in Aussicht gestellt, einzig die Vollzugsmeldungen fallen ein wenig spärlich aus. Entweder ein (gutes) Zeichen, dass weniger Hilfe nötig ist oder ein (schlechtes) Zeichen, dass der Staat seine Hilfen nicht so voll einhält wie er verspricht. Hier gilt es noch aufzupassen, ob die europäische Politik etwas aus ihrem Verhalten in 2008 gelernt hat oder nicht. In jenem Verhalten, das aus einer Finanzierungskrise eine Finanzkrise machte und diese mit Regeln und Verordnungen auf Jahrzehnte zum Mühlstein der europäischen Finanzmärkte auswachsen ließ. Diese Lernkurve gilt es noch bestätigt zu wissen, die Ankündigungen der letzten Wochen lassen dies aber nach wie vor erwarten. Der Ölmarkt dagegen ist mit seinen durchaus hausgemachten und einer gewissen Arroganz entsprungenen Problemstellungen noch nicht aus den Doldrums heraus. Der Ölsee wird nach wie vor täglich mehr und ein Ende wird erst bei gravierenden Produktionsstopps wahrscheinlich werden. Anders wird’s nicht gehen, weil Konjunkturexplosion wird es keine geben können und mehr als alle Tanker dieser Welt mit dem schwarzen „Gold“ zu füllen geht auch nicht mehr. Hier bleibt der Markt sicher auf dünnem Eis. Bleibt nur mehr die Erwartung einer Medikation oder gar eines Impfstoffes gegen den allgegenwärtigen Übeltäter im Kleinstformat.

Und jetzt kommt ein Problem an uns heran, an das kaum jemand gedacht hat: es gibt vielerorts zu wenig Erkrankte! Nicht allein die Tests sind das Nadelöhr, das hat man bereits umschifft mit erreichter Ausweitung und auch mit beginnender Effizienz bei Antikörper-analyse. Nein, es sind die vielen Patienten die man braucht um ein halbwegs tragbares Ergebnis für eine Medikation oder gar einen Impfstoff erforschen zu können. Jede Gesundheitsbehörde verweigert die Freigabe von Patientendaten an private Unternehmen, weil sie entweder selbst an der Auswertung interessiert ist, oder einfach keine repräsentativ hohe Anzahl an Patienten hat. Ausländische Unternehmen bekommen schon gar keinen Zugang. Das geht bis hin zur versuchten Übernahme von Unternehmen mit hohem Spezialwissen um sich nur ja den Vorteil der eigenen hohen Erkrankungsraten zu Nutze machen zu können bevor man die Daten ins Ausland entlässt. China und auch die USA agieren und agierten so. Der Fakt entsteht, dass inzwischen jedes Land auf seine Erkrankten aufpasst wie selten zuvor um nur ja kein Potential für Forschung zu verlieren. Staaten wie Österreich die durchaus sehr gute Virologen und auch enorm gutes medizinisches Wissen haben, leiden unter ihren geringen Covid-19 Raten. Wie absurd! Jeder Staat passt auf seine Kranken auf, aber so? Chauvinismus am unerwarteten Eck. Als Effekt werden wir uns vorstellen dürfen, dass so ziemlich gleichzeitig die Medikamente und dann später auch die Impfstoffe unsere Blutkreisläufe erreichen dürfen. Der Wettlauf, der Erste sein zu können, blockiert sich über die Eifersucht, es anderen nicht zu erlauben, die eigenen Ressourcen zu verwenden. Wer hätte das gedacht. Nicht Wissen, sondern krank sein ist Macht.



05.05.2020

Corona wird zum Chauvi



Die Kapitalmärkte tendieren derzeit sehr stark in Richtung der Chancenbetrachtung und weniger auf die Seite der Vermeidung von Risiken. Möchte man meinen. Diese Argumentation entsteht wenn man sich die steigenden Aktienmärkte ansieht und dies mit den Erwartungen demnächst drastisch sinkender Wirtschaftsleistungen verbindet. Man fragt sich, ob da etwas falsch läuft, oder ob man das Gesamtbild nicht erkennt. Oder liegt vielleicht doch eine kausale Grundlage unter all dem Optimismus?

Die derzeit stärksten und somit das gesamte Sentiment tragenden Parameter sind: Covid-19 Entwicklungen, staatliche Eingriffe, Ölpreisentwicklung und die Erwartung einer Medikation oder eines Impfstoffes. Und diese Parameter, einzeln betrachtet, sind inzwischen berechenbarer geworden. Anstrengend und mit dem einen oder anderen tiefen Schluck Toleranz verbunden, aber berechenbarer. Die Summe all Dieser ergibt die Melange, die derzeit die Absicherungen wieder lösen lässt, oder das Cash wieder ins Investment trägt. Alternativen zu den Aktienmärkten bieten sich auch kaum an, denn die plötzlich gesunkene Liquidität einiger Bondmärkte und Bondsektoren ist noch in ziemlich schmerzhafter Erinnerung, sofern nicht nach wie vor ein Thema. Bleiben aktuell eben nur die Aktienmärkte als Seelentröster übrig. Nun gut, wo stehen wir also jetzt?

Die Verläufe der Erkrankungsraten und die damit verbundenen Lockerungen des täglichen Lebens sind erkannt. Die staatliche Hilfe wird nahezu überall nach wie vor betont und in Aussicht gestellt, einzig die Vollzugsmeldungen fallen ein wenig spärlich aus. Entweder ein (gutes) Zeichen, dass weniger Hilfe nötig ist oder ein (schlechtes) Zeichen, dass der Staat seine Hilfen nicht so voll einhält wie er verspricht. Hier gilt es noch aufzupassen, ob die europäische Politik etwas aus ihrem Verhalten in 2008 gelernt hat oder nicht. In jenem Verhalten, das aus einer Finanzierungskrise eine Finanzkrise machte und diese mit Regeln und Verordnungen auf Jahrzehnte zum Mühlstein der europäischen Finanzmärkte auswachsen ließ. Diese Lernkurve gilt es noch bestätigt zu wissen, die Ankündigungen der letzten Wochen lassen dies aber nach wie vor erwarten. Der Ölmarkt dagegen ist mit seinen durchaus hausgemachten und einer gewissen Arroganz entsprungenen Problemstellungen noch nicht aus den Doldrums heraus. Der Ölsee wird nach wie vor täglich mehr und ein Ende wird erst bei gravierenden Produktionsstopps wahrscheinlich werden. Anders wird’s nicht gehen, weil Konjunkturexplosion wird es keine geben können und mehr als alle Tanker dieser Welt mit dem schwarzen „Gold“ zu füllen geht auch nicht mehr. Hier bleibt der Markt sicher auf dünnem Eis. Bleibt nur mehr die Erwartung einer Medikation oder gar eines Impfstoffes gegen den allgegenwärtigen Übeltäter im Kleinstformat.

Und jetzt kommt ein Problem an uns heran, an das kaum jemand gedacht hat: es gibt vielerorts zu wenig Erkrankte! Nicht allein die Tests sind das Nadelöhr, das hat man bereits umschifft mit erreichter Ausweitung und auch mit beginnender Effizienz bei Antikörper-analyse. Nein, es sind die vielen Patienten die man braucht um ein halbwegs tragbares Ergebnis für eine Medikation oder gar einen Impfstoff erforschen zu können. Jede Gesundheitsbehörde verweigert die Freigabe von Patientendaten an private Unternehmen, weil sie entweder selbst an der Auswertung interessiert ist, oder einfach keine repräsentativ hohe Anzahl an Patienten hat. Ausländische Unternehmen bekommen schon gar keinen Zugang. Das geht bis hin zur versuchten Übernahme von Unternehmen mit hohem Spezialwissen um sich nur ja den Vorteil der eigenen hohen Erkrankungsraten zu Nutze machen zu können bevor man die Daten ins Ausland entlässt. China und auch die USA agieren und agierten so. Der Fakt entsteht, dass inzwischen jedes Land auf seine Erkrankten aufpasst wie selten zuvor um nur ja kein Potential für Forschung zu verlieren. Staaten wie Österreich die durchaus sehr gute Virologen und auch enorm gutes medizinisches Wissen haben, leiden unter ihren geringen Covid-19 Raten. Wie absurd! Jeder Staat passt auf seine Kranken auf, aber so? Chauvinismus am unerwarteten Eck. Als Effekt werden wir uns vorstellen dürfen, dass so ziemlich gleichzeitig die Medikamente und dann später auch die Impfstoffe unsere Blutkreisläufe erreichen dürfen. Der Wettlauf, der Erste sein zu können, blockiert sich über die Eifersucht, es anderen nicht zu erlauben, die eigenen Ressourcen zu verwenden. Wer hätte das gedacht. Nicht Wissen, sondern krank sein ist Macht.