12.07.2016

Schnell – schnell



Die Märkte nehmen Geschwindigkeit auf. Trotz globaler Risikobereiche wird wieder investiert. Und zwar kräftiger als erwartet. Man wagt ja kaum mehr zu hoffen, aber kann es sein, dass das Schlimmste vorüber ist?

Vielleicht, denn gerade eben dürften sich viele Handelsmuster zu einem gesamt positiven Prozess verbinden. Da wäre einmal der in den letzten Wochen Top-gerankte „Brexit“. Hier ist mit der Ernennung von Theresa May zur neuen Premierministerin die Sicherheit gestiegen, dass UK zu seinem Wahlergebnis steht, und zwar rasch. Unsicherheit ist für die Märkte ja Gift und die verschwindet jetzt. Auch wenn es für viele Betroffene innerhalb und außerhalb von UK dann um nichts runder laufen wird, so ist wenigstens diese zu kalkulierende Unkalkulierbarkeit dadurch vom Tisch.

Nächster Punkt die italienischen Banken. Nachdem letzten November in Italien der „Bail-In“, also die innere Übertragung der Schulden einer Bank auf ihre Bond-Investoren und Aktionäre, von vier Regionalbanken in Gesamthöhe von 4 Mrd. Euro zu einigem Widerstand geführt hatte, ist man jetzt angesichts von zumindest 40 Mrd., und wenn man es gleich radikal angeht sind‘s 330 Mrd. dieser sogenannten „non performing loans“ ungleich nervöser. In Wirklichkeit geht es ja darum die vor einigen Monaten mühsam verhandelten Bail-In-Regeln nun bei erster Gelegenheit nicht erneut zu verletzen und durch „Bail-Out“ (der Staat und somit der Steuerzahler übernimmt die Schulden) zu ersetzen. Haben die USA vor rd. Zwei Jahren gemacht und deren Banken gleichzeitig enger an die Brust genommen, sprich sich an ihnen beteiligt so lange diese Schulden existierten. Ist dort zwar gut gegangen aber wohl eben auch nur deswegen weil es ein einziger „Staat“ war und nicht gleich 15 EU-Staaten durcheinander. Das was jetzt wohl passieren wird und weshalb auch die Bankaktien angeführt von Italienischen so gut wieder laufen ist die Erwartung, dass ein Mittelding zwischen Bail-in und –out gewählt werden wird, das die Bondholder und Aktionäre ein wenig zwickt aber nicht vollends umbringt.

Nächster Prozess ist jener der USA. Die Arbeitsmarktdaten vom Mai sind inzwischen komplett vergessen. The home of the Brave brummt so richtig und zeigt dem restlichen Globus wo der sprichwörtliche Konjunkturhammer hängt. Naja zumindest hängt er. Die Nachhaltigkeit des Wachstums in USA ist noch nicht komplett bestätigt, aber gegenüber Europa, wo man Brexit-adjustiert mit einem geringeren Wachstum wieder rechnet allemal besser. Und die FED hat gleichzeitig Ruhe signalisiert. Die Börse freut’s.

Naja, und die Fortsetzung des globalen Geldmarktexperiments in Japan findet die dortige Börse und deren Teilnehmer auch super. Zinsen sind für Jahre abgeschafft. Dividenden, so überhaupt vorhanden, der einzige reale Zinsertrag (und wenn es in Japan keine gibt, dann nimmt man eben ausländische Dividendenstars) und die fundamentalen Rechenmodelle explodieren schier sobald man mit Negativrenditen anfängt Vergleiche zu ziehen. Denken wir nur mal an das FED-Modell. Heutzutage unmöglich glaubwürdig zu rechnen.

Und die letzten in der Reihe werden wohl auch wieder zum x-ten Mal die Risk-Manager sein, die nach dem Absichern der letzten Wochen zum Auflösen der Absicherung nach wieder steigenden Märkten blasen.

Was bleibt ist die aktuelle Erkenntnis, dass dann wenn die Nacht am schwärzesten ist, der Tag beginnt und die Chance sein Geld an der Börse zu vermehren allemal mehr Wert ist gedacht zu werden als die schiere Hoffnung auf irgendeinen größeren Dummkopf der einem völlig absurd bewertete Bonds am Ende noch teurer abkauft.



12.07.2016

Schnell – schnell



Die Märkte nehmen Geschwindigkeit auf. Trotz globaler Risikobereiche wird wieder investiert. Und zwar kräftiger als erwartet. Man wagt ja kaum mehr zu hoffen, aber kann es sein, dass das Schlimmste vorüber ist?

Vielleicht, denn gerade eben dürften sich viele Handelsmuster zu einem gesamt positiven Prozess verbinden. Da wäre einmal der in den letzten Wochen Top-gerankte „Brexit“. Hier ist mit der Ernennung von Theresa May zur neuen Premierministerin die Sicherheit gestiegen, dass UK zu seinem Wahlergebnis steht, und zwar rasch. Unsicherheit ist für die Märkte ja Gift und die verschwindet jetzt. Auch wenn es für viele Betroffene innerhalb und außerhalb von UK dann um nichts runder laufen wird, so ist wenigstens diese zu kalkulierende Unkalkulierbarkeit dadurch vom Tisch.

Nächster Punkt die italienischen Banken. Nachdem letzten November in Italien der „Bail-In“, also die innere Übertragung der Schulden einer Bank auf ihre Bond-Investoren und Aktionäre, von vier Regionalbanken in Gesamthöhe von 4 Mrd. Euro zu einigem Widerstand geführt hatte, ist man jetzt angesichts von zumindest 40 Mrd., und wenn man es gleich radikal angeht sind‘s 330 Mrd. dieser sogenannten „non performing loans“ ungleich nervöser. In Wirklichkeit geht es ja darum die vor einigen Monaten mühsam verhandelten Bail-In-Regeln nun bei erster Gelegenheit nicht erneut zu verletzen und durch „Bail-Out“ (der Staat und somit der Steuerzahler übernimmt die Schulden) zu ersetzen. Haben die USA vor rd. Zwei Jahren gemacht und deren Banken gleichzeitig enger an die Brust genommen, sprich sich an ihnen beteiligt so lange diese Schulden existierten. Ist dort zwar gut gegangen aber wohl eben auch nur deswegen weil es ein einziger „Staat“ war und nicht gleich 15 EU-Staaten durcheinander. Das was jetzt wohl passieren wird und weshalb auch die Bankaktien angeführt von Italienischen so gut wieder laufen ist die Erwartung, dass ein Mittelding zwischen Bail-in und –out gewählt werden wird, das die Bondholder und Aktionäre ein wenig zwickt aber nicht vollends umbringt.

Nächster Prozess ist jener der USA. Die Arbeitsmarktdaten vom Mai sind inzwischen komplett vergessen. The home of the Brave brummt so richtig und zeigt dem restlichen Globus wo der sprichwörtliche Konjunkturhammer hängt. Naja zumindest hängt er. Die Nachhaltigkeit des Wachstums in USA ist noch nicht komplett bestätigt, aber gegenüber Europa, wo man Brexit-adjustiert mit einem geringeren Wachstum wieder rechnet allemal besser. Und die FED hat gleichzeitig Ruhe signalisiert. Die Börse freut’s.

Naja, und die Fortsetzung des globalen Geldmarktexperiments in Japan findet die dortige Börse und deren Teilnehmer auch super. Zinsen sind für Jahre abgeschafft. Dividenden, so überhaupt vorhanden, der einzige reale Zinsertrag (und wenn es in Japan keine gibt, dann nimmt man eben ausländische Dividendenstars) und die fundamentalen Rechenmodelle explodieren schier sobald man mit Negativrenditen anfängt Vergleiche zu ziehen. Denken wir nur mal an das FED-Modell. Heutzutage unmöglich glaubwürdig zu rechnen.

Und die letzten in der Reihe werden wohl auch wieder zum x-ten Mal die Risk-Manager sein, die nach dem Absichern der letzten Wochen zum Auflösen der Absicherung nach wieder steigenden Märkten blasen.

Was bleibt ist die aktuelle Erkenntnis, dass dann wenn die Nacht am schwärzesten ist, der Tag beginnt und die Chance sein Geld an der Börse zu vermehren allemal mehr Wert ist gedacht zu werden als die schiere Hoffnung auf irgendeinen größeren Dummkopf der einem völlig absurd bewertete Bonds am Ende noch teurer abkauft.