03.10.2013

Konsolidierung wohin man blickt



Normalerweise sind Bereinigungsprozesse mit generellen Reduktionen verbunden. Umsatz, Marktanteile, Einfluss, Personal, Kosten, Ertrag. Ziel ist nahezu immer, die eigenen Stärken konzentrierter einem mächtigen Konkurrenzkampf zu widmen, um diesen gestärkt zu führen oder zumindest zu überleben. Bewegung hält gesund. Und derzeit bewegt es sich in diesem Sinne an vielen Orten. Es beschränkt sich dieser Tage nicht allein auf wirtschaftliche Bereiche.

Die Politik gibt ein Beispiel. Europas Staaten haben mittlerweile gelernt, dass nationale Alleingänge den Finger vor der EU-Subventionsunterschrift nicht gerade lockern. Kalmierung von Parlamentsrüpeleien sind mittlerweile geübte Strategie, um Europa nicht zu provozieren. Den Goodwill der EU zu verlieren wäre, angesichts der mittlerweile etablierten Hilfsbereitschaft dieser, zu gefährlich und die Konsequenzen, spätestens seit Zypern offensichtlich. „Pepe Grillo Mechanismen“ wurden demaskiert. Gleichzeitig werden politnahe Bereiche gravierenden Konsolidierungen unterworfen. Das europäische Meldewesen und verschiedenste Aufsichtsorgane werden genauso wie zuvor die Subventionstöpfe zusammengelegt. Das vorerst sichtbare Ergebnis ist eine Bankenunion, ein Ansatz zum Bankeninsolvenzrecht und mehr interne Glaubwürdigkeit gegenüber externen Budgetdaten. Dass dabei eine unfassbare Datenflut entsteht, deren Bewältigung selbst die NSA in Kompetenzängste treiben müsste, opfern wir einmal unserem unbeugsamen Optimismus.
Doch auch in etlichen Branchen wird ganz groß konsolidiert bzw. daran gedacht. So sind es die ökonomischen Begleiterscheinungen einer zu alternativen Energiepolitik, die die bestehenden Versorger zu gemeinsamen Maßnahmen zwingt, deren Umsetzung deren Überleben sichern soll. Der Bausektor wird gerade durch etliche Konkurse „automatisch“ konsolidiert. Und auch der nächste große Bereich, die Telekommunikation, steht vor umfassenden Veränderungen. Hier werden wohl gerade erst die Anfänge einer weitreichenden Anpassung und Konzentrierung dieses Sektors sichtbar. Global Change ahead. Vom Finanzwesen wollen wir dabei gar nicht mal reden. Das wird ohnehin die nächsten Jahre permanenter thematischer Begleiter bleiben.

Wir werden uns wie gewohnt recht schnell an die Veränderungen anpassen und sie als normal akzeptieren. Und ein gewisses Maß an Voraus-Analyse sollte uns dabei auch am Kapitalmarkt helfen.

Die Effekte aus den aktuellen Konsolidierungen sind nämlich vielfältig. In Sachen Politik ist es neben einer durchaus funktionalen Verbesserung von Steuermechanismen und Objektivität eine Abnahme von Unwägbarkeiten und daher eine Erhöhung der Risikotoleranz seitens der Kapitalmärkte. Debt Ceiling in USA verliert einen Teil seines Schreckens, „PIIGS“ wurde auch schon lange nicht mehr als Pauschalurteil verwendet. Die Logik kommt zurück und die Börsen verlieren ihre politische Dominanz. Konjunkturspezifische Themen werden wichtiger. Und der Beobachtungshorizont wird länger. Bei Branchen und Unternehmen treten dagegen der ökonomische Effekt und das Thema M&A in den Vordergrund.

Die Bewegung von scheinbar erstarrten Strukturen schafft somit auch Performancepotenzial.



03.10.2013

Konsolidierung wohin man blickt



Normalerweise sind Bereinigungsprozesse mit generellen Reduktionen verbunden. Umsatz, Marktanteile, Einfluss, Personal, Kosten, Ertrag. Ziel ist nahezu immer, die eigenen Stärken konzentrierter einem mächtigen Konkurrenzkampf zu widmen, um diesen gestärkt zu führen oder zumindest zu überleben. Bewegung hält gesund. Und derzeit bewegt es sich in diesem Sinne an vielen Orten. Es beschränkt sich dieser Tage nicht allein auf wirtschaftliche Bereiche.

Die Politik gibt ein Beispiel. Europas Staaten haben mittlerweile gelernt, dass nationale Alleingänge den Finger vor der EU-Subventionsunterschrift nicht gerade lockern. Kalmierung von Parlamentsrüpeleien sind mittlerweile geübte Strategie, um Europa nicht zu provozieren. Den Goodwill der EU zu verlieren wäre, angesichts der mittlerweile etablierten Hilfsbereitschaft dieser, zu gefährlich und die Konsequenzen, spätestens seit Zypern offensichtlich. „Pepe Grillo Mechanismen“ wurden demaskiert. Gleichzeitig werden politnahe Bereiche gravierenden Konsolidierungen unterworfen. Das europäische Meldewesen und verschiedenste Aufsichtsorgane werden genauso wie zuvor die Subventionstöpfe zusammengelegt. Das vorerst sichtbare Ergebnis ist eine Bankenunion, ein Ansatz zum Bankeninsolvenzrecht und mehr interne Glaubwürdigkeit gegenüber externen Budgetdaten. Dass dabei eine unfassbare Datenflut entsteht, deren Bewältigung selbst die NSA in Kompetenzängste treiben müsste, opfern wir einmal unserem unbeugsamen Optimismus.
Doch auch in etlichen Branchen wird ganz groß konsolidiert bzw. daran gedacht. So sind es die ökonomischen Begleiterscheinungen einer zu alternativen Energiepolitik, die die bestehenden Versorger zu gemeinsamen Maßnahmen zwingt, deren Umsetzung deren Überleben sichern soll. Der Bausektor wird gerade durch etliche Konkurse „automatisch“ konsolidiert. Und auch der nächste große Bereich, die Telekommunikation, steht vor umfassenden Veränderungen. Hier werden wohl gerade erst die Anfänge einer weitreichenden Anpassung und Konzentrierung dieses Sektors sichtbar. Global Change ahead. Vom Finanzwesen wollen wir dabei gar nicht mal reden. Das wird ohnehin die nächsten Jahre permanenter thematischer Begleiter bleiben.

Wir werden uns wie gewohnt recht schnell an die Veränderungen anpassen und sie als normal akzeptieren. Und ein gewisses Maß an Voraus-Analyse sollte uns dabei auch am Kapitalmarkt helfen.

Die Effekte aus den aktuellen Konsolidierungen sind nämlich vielfältig. In Sachen Politik ist es neben einer durchaus funktionalen Verbesserung von Steuermechanismen und Objektivität eine Abnahme von Unwägbarkeiten und daher eine Erhöhung der Risikotoleranz seitens der Kapitalmärkte. Debt Ceiling in USA verliert einen Teil seines Schreckens, „PIIGS“ wurde auch schon lange nicht mehr als Pauschalurteil verwendet. Die Logik kommt zurück und die Börsen verlieren ihre politische Dominanz. Konjunkturspezifische Themen werden wichtiger. Und der Beobachtungshorizont wird länger. Bei Branchen und Unternehmen treten dagegen der ökonomische Effekt und das Thema M&A in den Vordergrund.

Die Bewegung von scheinbar erstarrten Strukturen schafft somit auch Performancepotenzial.