18.04.2013

Die Bauern lachen erst beim Heimgehen



S o lautet ein alter Spruch. Soll bitte nicht bedeuten, dass ich der ländlichen Bevölkerung Humor abspreche, gerade das Gegenteil ist so oft der Fall. Josef (Hader), ich bin ein Fan! Aber es deutet darauf hin, dass man als abgebrühter Börsianer in diesen Tagen ein wirklich dickes Fell braucht.

Wir werden von so ziemlich allen Seiten gerade unter Druck gesetzt. Nicht, dass Druck etwas grundsätzlich Unangenehmes wäre, es ist nur der unerwartete Druck, der wenig Spaß macht.

Machen wir es wie bei der Millionenshow. Machen wir die „Negativ-Auslese“. Was kann nicht der Grund sein, dass die Märkte fallen. Angst vor plötzlicher Inflation? No. Angst vor einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone? Wohl auch nicht mehr. Angst vor der Politik? An die haben wir uns bereits gewöhnt. Angst vor einem Rückgang der Konjunktur? Vielleicht, aber die Statistik hat uns schon vor Monaten eingestimmt. Daher wohl auch nicht. Angst vor China (bisher immer ein Treffer)? Wohl nur für jene, die es schaffen, ein Absinken des chinesischen Wachstums von 8% auf 7,7% (und das nach einem Wachstumsrun über die letzten 6 Jahre ohnegleichen) glaubwürdig in eine Rezession hineinzurechnen. Daher auch eine Bärenfalle. Angst vor Japan mit seinem enormen Bond-Rückkaufprogramm? Bezüglich Japan vielleicht, aber gegenüber dem Rest der Welt eher das Gegenteil. Angst vor Goldman Sachs und Artverwandten? Treffer!

Das ist es und nicht mehr. Was in den letzten Jahren mehr und mehr evident wurde, ist der immer stärker werdende Einfluss einzelner Marktteilnehmer auf die Bewegungen der Märkte. Das hat damit zu tun, dass die Märkte dünner und weniger liquide geworden sind. Die Tröpfchenfolter, der unsere Kapitalmärkte seit Jahren ausgesetzt ist, ist ja auch beispiellos: Besteuerung von Transaktionen und Gewinnen. Mobbing gegen Investoren, Stichwort „Zocker“. Regulatorischer Meinungsraub. Bankenschutz. Politik am Rande der Objektivität. Und unausgeglichene globale Bankenregularien, die in vielen Bereichen die schädlichen Vorkrisen-Mechanismen noch immer am Leben ließen. Kein Wunder, dass dann der Markt dünn wird und die Spielwiese für „die Großen“ immer grüner erblüht.

Ob dann durch die Auflösung der zypriotischen Goldreserven die ganze Welt ins Minus donnert, oder die Antizipation eines verfehlten Wachstumsziels Chinas genügt, ist dann nur mehr das Mascherl am Packerl.
Die Erkenntnis ist, dass in Zeiten wie diesen Absicherung eine trügerische Komponente geworden ist. Die Fallschirme am Kapitalmarkt haben allesamt ihre Löcher bekommen. Ob jetzt Gold wie ein Messer fällt, Futures enorm schwanken, Knock Out-Zertifikate immer wieder starke Sprünge zu ihren Barrieren machen oder ein diversifiziertes Portfolio durch den Gleichlauf mehrer Asset-Klassen auch nicht mehr so richtig funktioniert, ist mittlerweile zu akzeptieren.

Das Einzige, das da hilft, ist nichts anderes, als eine starke Meinung zu der man auch über diese volatilen Zeiten hin steht. Die muss man sich erarbeiten. Klar. Aber dann wird das aktuelle „shaking the tree“ zum Smile, wenn man als einer der letzten Äpfel am Baum hängen bleibt und wohlverdient die Sonne steigender Märkte genießt.



18.04.2013

Die Bauern lachen erst beim Heimgehen



S o lautet ein alter Spruch. Soll bitte nicht bedeuten, dass ich der ländlichen Bevölkerung Humor abspreche, gerade das Gegenteil ist so oft der Fall. Josef (Hader), ich bin ein Fan! Aber es deutet darauf hin, dass man als abgebrühter Börsianer in diesen Tagen ein wirklich dickes Fell braucht.

Wir werden von so ziemlich allen Seiten gerade unter Druck gesetzt. Nicht, dass Druck etwas grundsätzlich Unangenehmes wäre, es ist nur der unerwartete Druck, der wenig Spaß macht.

Machen wir es wie bei der Millionenshow. Machen wir die „Negativ-Auslese“. Was kann nicht der Grund sein, dass die Märkte fallen. Angst vor plötzlicher Inflation? No. Angst vor einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone? Wohl auch nicht mehr. Angst vor der Politik? An die haben wir uns bereits gewöhnt. Angst vor einem Rückgang der Konjunktur? Vielleicht, aber die Statistik hat uns schon vor Monaten eingestimmt. Daher wohl auch nicht. Angst vor China (bisher immer ein Treffer)? Wohl nur für jene, die es schaffen, ein Absinken des chinesischen Wachstums von 8% auf 7,7% (und das nach einem Wachstumsrun über die letzten 6 Jahre ohnegleichen) glaubwürdig in eine Rezession hineinzurechnen. Daher auch eine Bärenfalle. Angst vor Japan mit seinem enormen Bond-Rückkaufprogramm? Bezüglich Japan vielleicht, aber gegenüber dem Rest der Welt eher das Gegenteil. Angst vor Goldman Sachs und Artverwandten? Treffer!

Das ist es und nicht mehr. Was in den letzten Jahren mehr und mehr evident wurde, ist der immer stärker werdende Einfluss einzelner Marktteilnehmer auf die Bewegungen der Märkte. Das hat damit zu tun, dass die Märkte dünner und weniger liquide geworden sind. Die Tröpfchenfolter, der unsere Kapitalmärkte seit Jahren ausgesetzt ist, ist ja auch beispiellos: Besteuerung von Transaktionen und Gewinnen. Mobbing gegen Investoren, Stichwort „Zocker“. Regulatorischer Meinungsraub. Bankenschutz. Politik am Rande der Objektivität. Und unausgeglichene globale Bankenregularien, die in vielen Bereichen die schädlichen Vorkrisen-Mechanismen noch immer am Leben ließen. Kein Wunder, dass dann der Markt dünn wird und die Spielwiese für „die Großen“ immer grüner erblüht.

Ob dann durch die Auflösung der zypriotischen Goldreserven die ganze Welt ins Minus donnert, oder die Antizipation eines verfehlten Wachstumsziels Chinas genügt, ist dann nur mehr das Mascherl am Packerl.
Die Erkenntnis ist, dass in Zeiten wie diesen Absicherung eine trügerische Komponente geworden ist. Die Fallschirme am Kapitalmarkt haben allesamt ihre Löcher bekommen. Ob jetzt Gold wie ein Messer fällt, Futures enorm schwanken, Knock Out-Zertifikate immer wieder starke Sprünge zu ihren Barrieren machen oder ein diversifiziertes Portfolio durch den Gleichlauf mehrer Asset-Klassen auch nicht mehr so richtig funktioniert, ist mittlerweile zu akzeptieren.

Das Einzige, das da hilft, ist nichts anderes, als eine starke Meinung zu der man auch über diese volatilen Zeiten hin steht. Die muss man sich erarbeiten. Klar. Aber dann wird das aktuelle „shaking the tree“ zum Smile, wenn man als einer der letzten Äpfel am Baum hängen bleibt und wohlverdient die Sonne steigender Märkte genießt.