11.07.2012

Defla..., Defli..., was?



I m Spitzenkampf um das Unwort der letzten Monate war „Deflation“ ganz vorne gereiht. Das Kaputtsparen, Abwürgen der Wirtschaft, Sparen vor Wachstum, Mittelalter, Steinzeit, was man auch diesbezüglich mit Deflation verband, es war nichts Angenehmes.

Seit vorletzten Freitag wurde es ruhiger. Die ESM-, EZB-, EFSM-Beschlüsse und diesbezüglichen Versprechen liessen den Blick auf das weit ­sympathischere Thema „Wachstum“ schwenken. Gut so.

Im ersten Effekt war ein Aufatmen und Strecken der (Finanz)Körper zu sehen. Märkte stiegen, regulatorische Fesseln wurden leichter gelöst, ja fast durchschlagen, Investoren blickten über den Tellerrand und die Angst vor einem halbleeren Glas wurde grösser. Und die Industrie begann lauter nachzudenken …

Nachzudenken, was sie denn jetzt mit ihren mühsam gehorteten Reserven machen soll. Die Angst vor den Banken hat die Wirtschaft in eine Art „Spar-Reflex“ getrieben, der in der Krise äusserst wirkungsvoll vor den Begehrlichkeiten und Risikomassnahmen der Banken geschützt hat, die Kluft zwischen Real- und Finanzwirtschaft so richtig deutlich gemacht hat, aber jetzt, in einem Moment der Entspannung, als Investitionsreserve glänzt.

Und jetzt wird diese Reserve mehr und mehr genutzt. Wer sich vor einem Schrumpfen der Wirtschaft nicht mehr zu fürchten braucht denkt als erstes an Wachstum. Wie dieses Wachstum zu erreichen ist hängt von den Investitionskosten ab. Und bei den aktuellen Marktbewertungen ist es unglaublich attraktiver, gleich den Mitbewerber zu kaufen, als mühsam und zeitintensiv den eigenen Markt direkt zu bearbeiten. M&A wird daher eine der stärksten Triebfedern unserer Märkte für die nächsten Monate werden.

Wird? Ist es doch bereits. Andritz übernimmt Schuler, KKR bietet für WMF, Intel kauf 15% am Chipmaschinenhersteller ASML, und nur deswegen 15% weil Kartellrechte eine Vollübernahme verhindern. So wird es in einer Tour weitergehen. Technologiewerte, Softwareschmieden, Pharmazulieferer, Biotechs, Nischenführer, es gibt plötzlich unglaublich viele Opportunitäten in diesem Marktumfeld. Was, wenn der Markt diese Entwicklung antizipiert und sich gleich selbst auf die Suche nach den attraktivsten Kandidaten machen wird? Spannend. Und Eines wirkt hier noch zusätzlich: Die Industrie ist einzig und allein sich selbst und ihren ökonomischen Prinzipien verpflichtet.

Die Vernunft hinter deren Entscheidungen kann manchmal durchaus angezweifelt werden. Das Ziel aber ist, sich ökonomisch zu verbessern. Und das kann nur gut für Kurse, somit Werte und am Ende für das Vertrauen in diese Wirtschaft sein, an der wir alle am Ende als Arbeitnehmer, Dienstleister, Steuerzahler und Konsumenten profitieren.

Kein „Wort zum Sonntag“, sondern die Wahrheit



11.07.2012

Defla..., Defli..., was?



I m Spitzenkampf um das Unwort der letzten Monate war „Deflation“ ganz vorne gereiht. Das Kaputtsparen, Abwürgen der Wirtschaft, Sparen vor Wachstum, Mittelalter, Steinzeit, was man auch diesbezüglich mit Deflation verband, es war nichts Angenehmes.

Seit vorletzten Freitag wurde es ruhiger. Die ESM-, EZB-, EFSM-Beschlüsse und diesbezüglichen Versprechen liessen den Blick auf das weit ­sympathischere Thema „Wachstum“ schwenken. Gut so.

Im ersten Effekt war ein Aufatmen und Strecken der (Finanz)Körper zu sehen. Märkte stiegen, regulatorische Fesseln wurden leichter gelöst, ja fast durchschlagen, Investoren blickten über den Tellerrand und die Angst vor einem halbleeren Glas wurde grösser. Und die Industrie begann lauter nachzudenken …

Nachzudenken, was sie denn jetzt mit ihren mühsam gehorteten Reserven machen soll. Die Angst vor den Banken hat die Wirtschaft in eine Art „Spar-Reflex“ getrieben, der in der Krise äusserst wirkungsvoll vor den Begehrlichkeiten und Risikomassnahmen der Banken geschützt hat, die Kluft zwischen Real- und Finanzwirtschaft so richtig deutlich gemacht hat, aber jetzt, in einem Moment der Entspannung, als Investitionsreserve glänzt.

Und jetzt wird diese Reserve mehr und mehr genutzt. Wer sich vor einem Schrumpfen der Wirtschaft nicht mehr zu fürchten braucht denkt als erstes an Wachstum. Wie dieses Wachstum zu erreichen ist hängt von den Investitionskosten ab. Und bei den aktuellen Marktbewertungen ist es unglaublich attraktiver, gleich den Mitbewerber zu kaufen, als mühsam und zeitintensiv den eigenen Markt direkt zu bearbeiten. M&A wird daher eine der stärksten Triebfedern unserer Märkte für die nächsten Monate werden.

Wird? Ist es doch bereits. Andritz übernimmt Schuler, KKR bietet für WMF, Intel kauf 15% am Chipmaschinenhersteller ASML, und nur deswegen 15% weil Kartellrechte eine Vollübernahme verhindern. So wird es in einer Tour weitergehen. Technologiewerte, Softwareschmieden, Pharmazulieferer, Biotechs, Nischenführer, es gibt plötzlich unglaublich viele Opportunitäten in diesem Marktumfeld. Was, wenn der Markt diese Entwicklung antizipiert und sich gleich selbst auf die Suche nach den attraktivsten Kandidaten machen wird? Spannend. Und Eines wirkt hier noch zusätzlich: Die Industrie ist einzig und allein sich selbst und ihren ökonomischen Prinzipien verpflichtet.

Die Vernunft hinter deren Entscheidungen kann manchmal durchaus angezweifelt werden. Das Ziel aber ist, sich ökonomisch zu verbessern. Und das kann nur gut für Kurse, somit Werte und am Ende für das Vertrauen in diese Wirtschaft sein, an der wir alle am Ende als Arbeitnehmer, Dienstleister, Steuerzahler und Konsumenten profitieren.

Kein „Wort zum Sonntag“, sondern die Wahrheit