11.01.2011

Asiens stille Offensive



China kauft portugiesische Staatsanleihen zurück und zwinkert auch Spaniens Schatzkanzler zu, dessen Bonds auch gerne einzusammeln. Das Reich der Mitte wird auf Europas Parkett salonfähig und Geld hat ja ohnehin kein Mascherl. Japan erkennt den Zug der Zeit und zeigt ebenso Inter - esse an. Gleichzeitig sammelt Indien bereits reihenweise marode Unternehmen mit Schlüsseltechnologien ein. Stahl, Auto, Motorrad, Computerassembling, you name it. Asien geht shoppen. In 2011 wird der Deckel weiter geliftet werden und in diesem Topf ist … Reis.

Für Asiens Augen muss die westliche Investorenwelt durchaus wunderlich anzusehen sein. Beispiel Euroland: Die vielschichtige Welt von Europas Kapitalmärk ten zeigt sich beispielsweise hart - näckig an den doch so grosshirngesteuerten Rentenmärkten. Zweijährige griechische Staatsanleihen rentieren bereits mit 15% Rendite, obwohl es keinen Zweifel an den Aussagen der EU bezüglich deren Garantie und dem Willen und dem Erfolg Griechenlands zu sparen gibt.

Statt dass die EZB diesem unwürdigen Schauspiel ein Ende bereitet und das, wofür sie ohnehin garantiert, gleich vom Markt weg kauft, bleibt sie im Konsensus- Zwang blockiert, was die PIIGSKollaps- Annahme permanent bestätigt und den griechischen Short in Bankenund Hedgefondsportfolios heller denn je erstrahlen lässt.

Viel Zynismus braucht es wahrlich nicht, hinter solchen Zuständen Lähmung, Unwissen oder Unfähigkeit zu vermuten. Oder ist dies alles nur ein neuer Weg, Investmentbankern „Gutes zu tun“? Sind in diesem Lichte die Chinesen nicht auch bereits die besseren, weil „erkenn - baren“ Kapitalisten?

Es würde gut zu ihrer neuen Rolle als Investor passen, die Gelegenheit zu nutzen und sich gleich billig einzukaufen. Der parallele Aufschrei würde auch gleich die Short-Seller enttarnen.

Die Puzzlesteine der letzten Jahre fügen sich munter weiter zusammen. Europa kommt in seinem Stärkungs- und Einigungsprozess nur langsam voran. Leistet sich nach wie vor kein Selbstbewusstsein, dagegen sogar die Peinlichkeit des derzeitigen Ratsvorsitzes durch Ungarn, dessen Rechtssystem sich mehr und mehr von Europa entfernt. Der Euro bleibt in diesem Umfeld ein Zitterspiel, aber M&A und Corporate Profitability werden den Euro-Märkten helfen.

Die USA turnen auf künstlich tiefen Inflationszahlen und machen die Welt glauben, alles im Griff zu haben. Wird nicht lange funktionieren. Hochschaubahn voraus.

Während sich Asien, mit seinen Satelliten Afrika und Südamerika in der Tasche, in einer wachsenden Position der Stärke den westlichen „Parteien“ stellt. Und viele von diesen merken gar nicht, dass sie schon längst in der zweiten Reihe stehen …



11.01.2011

Asiens stille Offensive



China kauft portugiesische Staatsanleihen zurück und zwinkert auch Spaniens Schatzkanzler zu, dessen Bonds auch gerne einzusammeln. Das Reich der Mitte wird auf Europas Parkett salonfähig und Geld hat ja ohnehin kein Mascherl. Japan erkennt den Zug der Zeit und zeigt ebenso Inter - esse an. Gleichzeitig sammelt Indien bereits reihenweise marode Unternehmen mit Schlüsseltechnologien ein. Stahl, Auto, Motorrad, Computerassembling, you name it. Asien geht shoppen. In 2011 wird der Deckel weiter geliftet werden und in diesem Topf ist … Reis.

Für Asiens Augen muss die westliche Investorenwelt durchaus wunderlich anzusehen sein. Beispiel Euroland: Die vielschichtige Welt von Europas Kapitalmärk ten zeigt sich beispielsweise hart - näckig an den doch so grosshirngesteuerten Rentenmärkten. Zweijährige griechische Staatsanleihen rentieren bereits mit 15% Rendite, obwohl es keinen Zweifel an den Aussagen der EU bezüglich deren Garantie und dem Willen und dem Erfolg Griechenlands zu sparen gibt.

Statt dass die EZB diesem unwürdigen Schauspiel ein Ende bereitet und das, wofür sie ohnehin garantiert, gleich vom Markt weg kauft, bleibt sie im Konsensus- Zwang blockiert, was die PIIGSKollaps- Annahme permanent bestätigt und den griechischen Short in Bankenund Hedgefondsportfolios heller denn je erstrahlen lässt.

Viel Zynismus braucht es wahrlich nicht, hinter solchen Zuständen Lähmung, Unwissen oder Unfähigkeit zu vermuten. Oder ist dies alles nur ein neuer Weg, Investmentbankern „Gutes zu tun“? Sind in diesem Lichte die Chinesen nicht auch bereits die besseren, weil „erkenn - baren“ Kapitalisten?

Es würde gut zu ihrer neuen Rolle als Investor passen, die Gelegenheit zu nutzen und sich gleich billig einzukaufen. Der parallele Aufschrei würde auch gleich die Short-Seller enttarnen.

Die Puzzlesteine der letzten Jahre fügen sich munter weiter zusammen. Europa kommt in seinem Stärkungs- und Einigungsprozess nur langsam voran. Leistet sich nach wie vor kein Selbstbewusstsein, dagegen sogar die Peinlichkeit des derzeitigen Ratsvorsitzes durch Ungarn, dessen Rechtssystem sich mehr und mehr von Europa entfernt. Der Euro bleibt in diesem Umfeld ein Zitterspiel, aber M&A und Corporate Profitability werden den Euro-Märkten helfen.

Die USA turnen auf künstlich tiefen Inflationszahlen und machen die Welt glauben, alles im Griff zu haben. Wird nicht lange funktionieren. Hochschaubahn voraus.

Während sich Asien, mit seinen Satelliten Afrika und Südamerika in der Tasche, in einer wachsenden Position der Stärke den westlichen „Parteien“ stellt. Und viele von diesen merken gar nicht, dass sie schon längst in der zweiten Reihe stehen …