14.12.2010

Asoziale Aktionäre



Wir werden uns daran gewöhnen müssen, als Aktionäre börsennotierter Unternehmen zunehmend gemobbt zu werden.
Die Sprache gegenüber Aktienvertretern wird bereits zunehmend rauer und etabliert sich mehr und mehr zum populistischen Mittel pauschaler Schuldzuweisung.

Wenn beispielsweise die Aktionäre der Telekom Austria eine Dividende bekommen, genügt das bereits, um öffentlich festzustellen, dass daher auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein finanzielles Äquivalent zustehen muss. „Die Aktionäre kriegen eine Dividende und wir nichts? Nicht mit uns!“ Solchen Aufrufen hört man zu, und mehr und mehr Zuhörer nicken bereits zustimmend.

Die Krise ist für viele sowieso Schuld der Spekulanten und Aktien gelten hierzulande eindeutig als primäres Instrument dieser Bösewichte. Es ist müssig, permanent zu betonen, dass Spekulation (speculare - voraussehen) etwas mit Chance und Risiko zu tun hat, und jeder, der dies tut, daher auch mit Verlusten rechnet, bevor er vielleicht einen Gewinn erzielt.

Oder dass Unternehmen sich sehr gerne, weil in der Regel günstig und langfristig ausgelegt, mit Aktien refinanzieren. Sie brauchen das Geld der Aktionäre, um Was-auch-immer finanzieren zu können, zumeist etwas, was die Banken als zu riskant zum selben Preis zu finanzieren scheuen.

Mich wundert einfach, was Politik und sonstige Interessensvertreter hierzulande zulassen und mit gelebter Intoleranz und plumpem Populismus die halbwegs in Gang gekommene Wirtschaft völlig vor den Bug stossen. Wertpapier-KESt, Bankensteuer, Börse-Mobbing, Spekulanten-Pauschalierung ... Ist der Aktionär als definierte Minderheit „to good to be true“ geworden?

Was wird die Zukunft sein, wenn die Börse Wien von der Börse Frankfurt oder von der Börse Warschau verdrängt wird, die Unternehmen lieber im Ausland Geld beschaffen und sukzessive der Standort Österreich zum Bankengemeindebau verkommt?
Wo werden dann Wachstum, Innova­tion und daher auch Beschäftigung finanziert werden? Von den Banken, deren Kreditvergaben so restriktiv wie schon lange nicht mehr sind? Vom Staat, der ewig mehr ausgibt als er einnimmt? Wer würde das tun? Masochismus ist endlich. Der Aktionär als Financier und Controller ist doch ein perfekter Finanzminister und Wächter über die Wirtschaft. Er fördert durch seine Tätigkeit nicht Gewinn des Unternehmens oder dessen Dividenden allein, sondern in deren Folge Steuern und Devisen für uns alle und nicht nur für sich selbst.



14.12.2010

Asoziale Aktionäre



Wir werden uns daran gewöhnen müssen, als Aktionäre börsennotierter Unternehmen zunehmend gemobbt zu werden.
Die Sprache gegenüber Aktienvertretern wird bereits zunehmend rauer und etabliert sich mehr und mehr zum populistischen Mittel pauschaler Schuldzuweisung.

Wenn beispielsweise die Aktionäre der Telekom Austria eine Dividende bekommen, genügt das bereits, um öffentlich festzustellen, dass daher auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein finanzielles Äquivalent zustehen muss. „Die Aktionäre kriegen eine Dividende und wir nichts? Nicht mit uns!“ Solchen Aufrufen hört man zu, und mehr und mehr Zuhörer nicken bereits zustimmend.

Die Krise ist für viele sowieso Schuld der Spekulanten und Aktien gelten hierzulande eindeutig als primäres Instrument dieser Bösewichte. Es ist müssig, permanent zu betonen, dass Spekulation (speculare - voraussehen) etwas mit Chance und Risiko zu tun hat, und jeder, der dies tut, daher auch mit Verlusten rechnet, bevor er vielleicht einen Gewinn erzielt.

Oder dass Unternehmen sich sehr gerne, weil in der Regel günstig und langfristig ausgelegt, mit Aktien refinanzieren. Sie brauchen das Geld der Aktionäre, um Was-auch-immer finanzieren zu können, zumeist etwas, was die Banken als zu riskant zum selben Preis zu finanzieren scheuen.

Mich wundert einfach, was Politik und sonstige Interessensvertreter hierzulande zulassen und mit gelebter Intoleranz und plumpem Populismus die halbwegs in Gang gekommene Wirtschaft völlig vor den Bug stossen. Wertpapier-KESt, Bankensteuer, Börse-Mobbing, Spekulanten-Pauschalierung ... Ist der Aktionär als definierte Minderheit „to good to be true“ geworden?

Was wird die Zukunft sein, wenn die Börse Wien von der Börse Frankfurt oder von der Börse Warschau verdrängt wird, die Unternehmen lieber im Ausland Geld beschaffen und sukzessive der Standort Österreich zum Bankengemeindebau verkommt?
Wo werden dann Wachstum, Innova­tion und daher auch Beschäftigung finanziert werden? Von den Banken, deren Kreditvergaben so restriktiv wie schon lange nicht mehr sind? Vom Staat, der ewig mehr ausgibt als er einnimmt? Wer würde das tun? Masochismus ist endlich. Der Aktionär als Financier und Controller ist doch ein perfekter Finanzminister und Wächter über die Wirtschaft. Er fördert durch seine Tätigkeit nicht Gewinn des Unternehmens oder dessen Dividenden allein, sondern in deren Folge Steuern und Devisen für uns alle und nicht nur für sich selbst.