07.12.2010

Information ist Macht



Die Ohnmacht gegenüber Webseiten wie „WikiLeaks“ macht es deutlich: Transparenz ist Macht oder zumindest der Zugang zu ihr. Jene Macht über Informationen, die es in manchen Kreisen um jeden Preis zu verteidigen gilt. Selbst um den Anschein von Moral und Ethik. Unsere ehemalige Aussenministerin hatte es ja vor kurzem auf den unglaublichen „Punkt“ gebracht: „WikiLeaks ist zutiefst antidemokratisch.“ Wer solche Unfassbarkei ten von sich gibt, ja geradezu die Wahrheit der Lüge bezichtigt, der hat erkennen lassen, dass es in machtorientierten Positionen um nichts als den Erhalt dieser Position geht. Wahrheit, Ethik, Sinnhaftigkeit haben da ihr Gewicht verloren.

Aber es geht ja noch weiter. Transparenz ist ein unabdingbarer Prozess für Europas Gesundung. Ohne Kontrolle der Zahlen aus allen möglichen Euro- Staaten wären die kommenden Eurobonds nämlich unmöglich. Wer soll bestimmen, wie aufgeteilt wird? Nach welchen Kriterien? Eurostat ist eines der dringlichsten Projekte Europas. Je schneller, umso besser. Und wer sollte sich schon dagegen wehren wollen, es sei denn ... Griechenland anno 2006 lässt grüssen.

An den Kapitalmärkten herrscht immer schon ein Spannungszustand bezüglich notwendiger und unterbundener Transparenz. Zwischen Analyse und Insider herrscht oft ein schmaler Grat. Ad-Hoc und Geschäftsbericht werden sehr oft völlig konträr verstanden. Was steht wo und wird wann berichtet? Ruttenstorfer & Co kann/darf man nicht mehr fragen, die wissen es wohl selbst nicht mehr. Dagegen werden wir in manchen anderen Berichten (Nachhaltigkeit, Sarbanes Oxley etc.) von einer unnötigen Datenflut erstickt.

Transparenz ist wichtig. Selbst im ach so transparenten Internet wird uns der Globus schon zu eng. Computer werden immer schneller. Die automatischen Kauf- und Verkaufsprogramme der grössten Tradinghäuser der Welt rittern bereits um den Zugang zur exakten Pikosekunde, um nur ja als erster bei Aufträgen in der Orderreihe zu stehen. Selbst da wird, wenn es, wie im Beispiel des 1000-Punkte-Absturzes im Dow Jones Industrial im Mai dieses Jahres, um die Aufklärung der Ursachen geht, ganz eng und schmal mit der Transparenz. So wirklich wissen wir es bis heute nicht, wer damals auf den Knopf gedrückt hat. Die Datenfülle erstickt den Informa - tions gehalt.

Und wenn schon Information Macht ist, dann sollten wir Transparenz als eines der wenigen wichtigen Güter einfordern. Und zwar insbesondere von all jenen, die für uns Entscheidungen treffen. Sofern es uns Mündige betrifft, haben wir nämlich auch das Recht auf Erkennen der wahren Motive hinter den ach so notwendigen und zukunftssichernden Entscheidungen. Schon gar, wenn wir es sind, welche die Rechnungen all jener Entscheider ohnehin bezahlen ...



07.12.2010

Information ist Macht



Die Ohnmacht gegenüber Webseiten wie „WikiLeaks“ macht es deutlich: Transparenz ist Macht oder zumindest der Zugang zu ihr. Jene Macht über Informationen, die es in manchen Kreisen um jeden Preis zu verteidigen gilt. Selbst um den Anschein von Moral und Ethik. Unsere ehemalige Aussenministerin hatte es ja vor kurzem auf den unglaublichen „Punkt“ gebracht: „WikiLeaks ist zutiefst antidemokratisch.“ Wer solche Unfassbarkei ten von sich gibt, ja geradezu die Wahrheit der Lüge bezichtigt, der hat erkennen lassen, dass es in machtorientierten Positionen um nichts als den Erhalt dieser Position geht. Wahrheit, Ethik, Sinnhaftigkeit haben da ihr Gewicht verloren.

Aber es geht ja noch weiter. Transparenz ist ein unabdingbarer Prozess für Europas Gesundung. Ohne Kontrolle der Zahlen aus allen möglichen Euro- Staaten wären die kommenden Eurobonds nämlich unmöglich. Wer soll bestimmen, wie aufgeteilt wird? Nach welchen Kriterien? Eurostat ist eines der dringlichsten Projekte Europas. Je schneller, umso besser. Und wer sollte sich schon dagegen wehren wollen, es sei denn ... Griechenland anno 2006 lässt grüssen.

An den Kapitalmärkten herrscht immer schon ein Spannungszustand bezüglich notwendiger und unterbundener Transparenz. Zwischen Analyse und Insider herrscht oft ein schmaler Grat. Ad-Hoc und Geschäftsbericht werden sehr oft völlig konträr verstanden. Was steht wo und wird wann berichtet? Ruttenstorfer & Co kann/darf man nicht mehr fragen, die wissen es wohl selbst nicht mehr. Dagegen werden wir in manchen anderen Berichten (Nachhaltigkeit, Sarbanes Oxley etc.) von einer unnötigen Datenflut erstickt.

Transparenz ist wichtig. Selbst im ach so transparenten Internet wird uns der Globus schon zu eng. Computer werden immer schneller. Die automatischen Kauf- und Verkaufsprogramme der grössten Tradinghäuser der Welt rittern bereits um den Zugang zur exakten Pikosekunde, um nur ja als erster bei Aufträgen in der Orderreihe zu stehen. Selbst da wird, wenn es, wie im Beispiel des 1000-Punkte-Absturzes im Dow Jones Industrial im Mai dieses Jahres, um die Aufklärung der Ursachen geht, ganz eng und schmal mit der Transparenz. So wirklich wissen wir es bis heute nicht, wer damals auf den Knopf gedrückt hat. Die Datenfülle erstickt den Informa - tions gehalt.

Und wenn schon Information Macht ist, dann sollten wir Transparenz als eines der wenigen wichtigen Güter einfordern. Und zwar insbesondere von all jenen, die für uns Entscheidungen treffen. Sofern es uns Mündige betrifft, haben wir nämlich auch das Recht auf Erkennen der wahren Motive hinter den ach so notwendigen und zukunftssichernden Entscheidungen. Schon gar, wenn wir es sind, welche die Rechnungen all jener Entscheider ohnehin bezahlen ...