23.11.2010

Ab wann ist ein Glas halbvoll?



Die letzten Monate und Jahre haben Gewaltiges von uns verlangt. Wir verarbeiteten Wirtschaftswachstum, verbunden mit Euphorie, gefolgt von einer Finanzkrise, verbunden mit Frustration, hielten inmitten volkswirtschaftlicher Extremsituationen die Fahne hoch, liessen uns durch Politik und Aktivismus nicht beirren im Glauben an Leistung und Wissen. Wir wurden von Ausmass und Geschwindigkeit globaler Wirtschafts- und damit Machtverschiebungen nahezu täglich aufs Neue überrollt. Zwischen Bangen, Hoffen und eigener Courage hin und her geworfen. Und unsere Emotionen haben sich dabei gewandelt.

Man kann es sehen wie man will, aber der emotionale Zustand von uns Allen ist in dieser globalen Welt der Krisen, Risiken und Zugeständnisse nicht besser geworden. Die Menschen sind sehr oft politikverdrossen, aggressiv, pessimistisch und zynisch geworden. Positivismus wird immer öfter als Schwäche verstanden. Das Glas ist fast immer halbleer.

Und an der Börse geht es uns nicht besser. Mehr und mehr fühlt man sich alleine gelassen zwischen Finanz- und Wirtschaftskrisen, Investmentbeschränkungen, „risikolosen Investoren“, Notenbanken als Politiker, Politiker als Krisenmanager - fehlbesetzte Rollenverteilung wohin man sieht und dann noch Steuern bis das Wachstum bricht. Kein Wunder, dass das Lächeln dünner wird. Das was unserem Wirtschaftssystem zu Grunde liegt ist der Konsum. Und der ist emotional. Wenn wir uns alle das Einkaufen nicht mehr leisten wollen, weil eh alles so schlecht, so falsch, so mies oder so sinnlos ist, dann wird es wirklich ernst. Dann muss man sich wirklich Sorgen machen. Denn dann helfen weder Steuererhöhungen noch Notenbankkredite die Wirtschaft anzukurbeln. Es wird nicht möglich sein, uns alle mit künstlichen Jubelmeldungen in Konsumorgien zu treiben. Jeder Einzelne denkt schon lange darüber nach, wie viel Reserven er denn noch hat. Sicherheitssparen und Vermögenstransfer sind die ersten Anzeichen eines gewaltigen Geisteswandels. Die gilt es zu bearbeiten, die sollten adressiert und verarbeitet werden.

Und daher nun auch die Fragen aller Fragen, die sich Fussballtrainer, Manager und Lehrer genauso stellen wie es tagtäglich unsere Politiker tun (sollten): „Wie motiviere ich richtig?“, „Wie verhindere ich den grossen Frust“, oder für Politiker viel treffender: „Wie heilt man das emotionelle Echo einer Finanz- und Wirtschaftskrise?“ Kurz gesagt: Wie transportiert man „bullish“?



23.11.2010

Ab wann ist ein Glas halbvoll?



Die letzten Monate und Jahre haben Gewaltiges von uns verlangt. Wir verarbeiteten Wirtschaftswachstum, verbunden mit Euphorie, gefolgt von einer Finanzkrise, verbunden mit Frustration, hielten inmitten volkswirtschaftlicher Extremsituationen die Fahne hoch, liessen uns durch Politik und Aktivismus nicht beirren im Glauben an Leistung und Wissen. Wir wurden von Ausmass und Geschwindigkeit globaler Wirtschafts- und damit Machtverschiebungen nahezu täglich aufs Neue überrollt. Zwischen Bangen, Hoffen und eigener Courage hin und her geworfen. Und unsere Emotionen haben sich dabei gewandelt.

Man kann es sehen wie man will, aber der emotionale Zustand von uns Allen ist in dieser globalen Welt der Krisen, Risiken und Zugeständnisse nicht besser geworden. Die Menschen sind sehr oft politikverdrossen, aggressiv, pessimistisch und zynisch geworden. Positivismus wird immer öfter als Schwäche verstanden. Das Glas ist fast immer halbleer.

Und an der Börse geht es uns nicht besser. Mehr und mehr fühlt man sich alleine gelassen zwischen Finanz- und Wirtschaftskrisen, Investmentbeschränkungen, „risikolosen Investoren“, Notenbanken als Politiker, Politiker als Krisenmanager - fehlbesetzte Rollenverteilung wohin man sieht und dann noch Steuern bis das Wachstum bricht. Kein Wunder, dass das Lächeln dünner wird. Das was unserem Wirtschaftssystem zu Grunde liegt ist der Konsum. Und der ist emotional. Wenn wir uns alle das Einkaufen nicht mehr leisten wollen, weil eh alles so schlecht, so falsch, so mies oder so sinnlos ist, dann wird es wirklich ernst. Dann muss man sich wirklich Sorgen machen. Denn dann helfen weder Steuererhöhungen noch Notenbankkredite die Wirtschaft anzukurbeln. Es wird nicht möglich sein, uns alle mit künstlichen Jubelmeldungen in Konsumorgien zu treiben. Jeder Einzelne denkt schon lange darüber nach, wie viel Reserven er denn noch hat. Sicherheitssparen und Vermögenstransfer sind die ersten Anzeichen eines gewaltigen Geisteswandels. Die gilt es zu bearbeiten, die sollten adressiert und verarbeitet werden.

Und daher nun auch die Fragen aller Fragen, die sich Fussballtrainer, Manager und Lehrer genauso stellen wie es tagtäglich unsere Politiker tun (sollten): „Wie motiviere ich richtig?“, „Wie verhindere ich den grossen Frust“, oder für Politiker viel treffender: „Wie heilt man das emotionelle Echo einer Finanz- und Wirtschaftskrise?“ Kurz gesagt: Wie transportiert man „bullish“?