01.07.2008

Gut, dass die Märkte die Zukunft verarbeiten



Ad Aktien: Ein Markt, der kurzfristig kein vollständiger mehr ist? Das Thema, das die Aktienmärkte derzeit dominiert, ist die Tatsache, dass die aus den Finanzwerten kommenden Wertberichtigungen nicht mehr - wie noch vor einigen Wochen - in Form von Kapitalerhöhungen, Wandelanleihen etc. zu refinanzieren sind. Der Markt hält seine Investitionspotenziale derzeit zurück. Die Refinanzierbarkeit über den Kapitalmarkt hat eine kurze Pause eingelegt. Begleitet wird dies von der Erwartung einer sich verselbständigenden Inflation, die in Folge die Zentralbanken zu Zinsschritten anregt und diese wiederum die Konjunktur dämpfen. Gut, dass der Markt die Erwartung verarbeitet und nicht die Gegenwart. Worst Cases gibt es derzeit nämlich etliche auf dem „Prüfstand“.

Marktausblick Aktien
Gut, dass die Aktienmärkte die Zukunft verarbeiten. Denn dann müsste man ja davon ausgehen können, dass die aktuellen Finanzerfordernisse bei Banken und Finanzdienstleistern schon eingepreist werden. Genauso wie die inflatorischen Folgen und die Reaktionen der Zentralbanken darauf. Und genauso müsste man dann interpretieren, dass der Anstieg der Volatilität immer mit einem Kontrapunkt im darunter liegenden Index verbunden war. Zu viel gefürchtet?

Ad Zinsen
Aus volkswirtschaftlicher Sicht noch eine kleine Anmerkung: Laut Berechnungen der Nationalbank entstammen rund 75% des BIP Zinsleistungen. Noch deutlicher: Zinseszinsen. Jenen Zinsen auf Zinsen, die Frau und Herrn Österreicher zu einem der reichsten und konservativsten Anleger gemacht haben. Das ist etwas, worauf man stolz sein sollte. Aber die volkswirtschaftliche Komponente birgt auch Sprengstoff. Jene Zinsen entstammen überwiegend aus den Anleihen des Staates und der verschuldet sich, wie wir ja jedes Monat schmerzlich erfahren müssen, über unser Steueraufkommen. Und von diesen Schulden hat er ja, auch weil wir so fleissig Steuern zahlen, reichlich. Infrastruktur kostet eben, weil sie auch notwendig ist. Spitäler, Juristen, Beamte, Polizei, Lehrer, etc.. Das einzig Dumme daran ist nur, dass alle diese nicht direkt Leistung für das BIP erbringen. Sehr wohl indirekt, aber eben nicht sofort quantifizierbar. Was bleibt ist, dass von den verbliebenen 25% des BIP wir alle unser gesamtes Wachstum bestreiten müssen. Nicht gerade viel, auf das wir uns alle verlassen, denn das trägt überwiegend der Mittelbau und die Industrie. Das ist der wahre Cocktail aus dem die Alpträume der Notenbanker (hoffentlich) sind: ein stetig zunehmender Anteil der passiven BIP-Bestandteile (Zinsen) und der Rest im Kampf mit der Inflation. Somit ist es verständlich, wenn man sich mehr Konsum wünscht, oder?

Globale Strategie
Aktien hoch auf neutral; Transport, Automobile und Finanzen untergewichten
Renten wieder untergewichten
Cash kurzfristig deutlich übergewichten
Commodities weiter untergewichtet belassen, Edelmetalle bleiben übergewichtet

Technische Analyse
Aktien: DJ Stoxx 50E: weiter Süden
Renten: Unterstützung bei 110,- , sonst ebenso südwärts
Gold: Konsolidierung vorbei, aufwärts
Crude: Überhitzung
Euro/Dollar: Range Trading.



01.07.2008

Gut, dass die Märkte die Zukunft verarbeiten



Ad Aktien: Ein Markt, der kurzfristig kein vollständiger mehr ist? Das Thema, das die Aktienmärkte derzeit dominiert, ist die Tatsache, dass die aus den Finanzwerten kommenden Wertberichtigungen nicht mehr - wie noch vor einigen Wochen - in Form von Kapitalerhöhungen, Wandelanleihen etc. zu refinanzieren sind. Der Markt hält seine Investitionspotenziale derzeit zurück. Die Refinanzierbarkeit über den Kapitalmarkt hat eine kurze Pause eingelegt. Begleitet wird dies von der Erwartung einer sich verselbständigenden Inflation, die in Folge die Zentralbanken zu Zinsschritten anregt und diese wiederum die Konjunktur dämpfen. Gut, dass der Markt die Erwartung verarbeitet und nicht die Gegenwart. Worst Cases gibt es derzeit nämlich etliche auf dem „Prüfstand“.

Marktausblick Aktien
Gut, dass die Aktienmärkte die Zukunft verarbeiten. Denn dann müsste man ja davon ausgehen können, dass die aktuellen Finanzerfordernisse bei Banken und Finanzdienstleistern schon eingepreist werden. Genauso wie die inflatorischen Folgen und die Reaktionen der Zentralbanken darauf. Und genauso müsste man dann interpretieren, dass der Anstieg der Volatilität immer mit einem Kontrapunkt im darunter liegenden Index verbunden war. Zu viel gefürchtet?

Ad Zinsen
Aus volkswirtschaftlicher Sicht noch eine kleine Anmerkung: Laut Berechnungen der Nationalbank entstammen rund 75% des BIP Zinsleistungen. Noch deutlicher: Zinseszinsen. Jenen Zinsen auf Zinsen, die Frau und Herrn Österreicher zu einem der reichsten und konservativsten Anleger gemacht haben. Das ist etwas, worauf man stolz sein sollte. Aber die volkswirtschaftliche Komponente birgt auch Sprengstoff. Jene Zinsen entstammen überwiegend aus den Anleihen des Staates und der verschuldet sich, wie wir ja jedes Monat schmerzlich erfahren müssen, über unser Steueraufkommen. Und von diesen Schulden hat er ja, auch weil wir so fleissig Steuern zahlen, reichlich. Infrastruktur kostet eben, weil sie auch notwendig ist. Spitäler, Juristen, Beamte, Polizei, Lehrer, etc.. Das einzig Dumme daran ist nur, dass alle diese nicht direkt Leistung für das BIP erbringen. Sehr wohl indirekt, aber eben nicht sofort quantifizierbar. Was bleibt ist, dass von den verbliebenen 25% des BIP wir alle unser gesamtes Wachstum bestreiten müssen. Nicht gerade viel, auf das wir uns alle verlassen, denn das trägt überwiegend der Mittelbau und die Industrie. Das ist der wahre Cocktail aus dem die Alpträume der Notenbanker (hoffentlich) sind: ein stetig zunehmender Anteil der passiven BIP-Bestandteile (Zinsen) und der Rest im Kampf mit der Inflation. Somit ist es verständlich, wenn man sich mehr Konsum wünscht, oder?

Globale Strategie
Aktien hoch auf neutral; Transport, Automobile und Finanzen untergewichten
Renten wieder untergewichten
Cash kurzfristig deutlich übergewichten
Commodities weiter untergewichtet belassen, Edelmetalle bleiben übergewichtet

Technische Analyse
Aktien: DJ Stoxx 50E: weiter Süden
Renten: Unterstützung bei 110,- , sonst ebenso südwärts
Gold: Konsolidierung vorbei, aufwärts
Crude: Überhitzung
Euro/Dollar: Range Trading.